Die Geschichte von Lakritz
Lakritz ist eine Süßigkeit, die schon seit Jahrhunderten die Herzen von Naschkatzen auf der ganzen Welt erobert. Die Ursprünge reichen bis ins alte Ägypten, wo die Wurzeln des Süßholzstrauchs als Heilmittel verwendet wurden. Schon damals erkannte man die positive Wirkung der schwarzen Süßigkeit auf Atemwege und Verdauung. Im Mittelalter gelangte das Süßholz über Handelswege verstärkt nach Europa; insbesondere die Niederlande und Skandinavien entwickelten eine besondere Vorliebe für die Spezialität. Dort avancierte sie rasch zum beliebten Genussmittel. Heute begegnet dir die Nascherei in unzähligen Variationen und Geschmacksrichtungen – von süß bis salzig, von weich bis fest. Ob Bonbon, Pastille oder Schnecke: Der zeitlose Klassiker begeistert jung und alt gleichermaßen.
Die Herstellung
Die Grundlage bildet der Extrakt aus der Süßholzwurzel. Für klassisches Lakritz werden die Wurzeln getrocknet, gemahlen und anschließend ausgekocht. Der gewonnene Saft wird eingedickt und mit Zutaten wie Zucker, Mehl und ausgewählten Aromen vermischt. Je nach Rezeptur kommen Akzente wie Anis, Salmiak oder Menthol dazu, die dem Süßholzwurzel-Produkt seinen typischen Charakter verleihen. Die Pflanze selbst ist vor allem in Südeuropa und Asien beheimatet, und die Verarbeitung erfordert Erfahrung sowie handwerkliches Know-how. Der Weg von der Wurzel zum fertigen Stück ist lang: Konsistenz, Elastizität und Biss müssen genau abgestimmt sein, damit das Ergebnis weder zu weich noch zu hart wird.
Die verschiedenen Sorten
Die Vielfalt ist groß und spiegelt sich in Geschmack, Konsistenz und Form wider. Einige bekannte Varianten sind:
- Salzige Variante: Kombination aus süßer Grundnote und salzigem Salmiak – besonders in Skandinavien beliebt.
- Weiche Variante: Zart, fast schmelzend, häufig mit Fruchtaromen wie Himbeere oder Zitrone verfeinert.
- Feste Variante: Kräftiger Biss, ideal zum Lutschen; oft als Schnecken, Räder oder Stangen erhältlich.
Diese Bandbreite zeigt, wie unterschiedlich die dunkle Nascherei interpretiert wird – von mild bis markant. Wer neu einsteigt, findet mit mildem Lakritz meist einen guten Zugang, bevor er sich an intensivere Sorten wagt.
Lecker – und was ist mit Gesundheit?
Lakritz gilt nicht nur als Süßigkeit, sondern wird seit Jahrhunderten auch mit wohltuenden Effekten in Verbindung gebracht. Die Süßholzwurzel enthält Glycyrrhizin, das entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften haben kann. Auch bei Husten und Halsschmerzen schwören viele auf die schwarze Süßigkeit. Gleichzeitig spielt die Dosis eine Rolle: Der Genuss sollte maßvoll bleiben, damit die Vorteile überwiegen.
Vorsicht bei übermäßigem Verzehr
Der Inhaltsstoff Glycyrrhizin kann in hohen Mengen Nebenwirkungen begünstigen – etwa Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder Wassereinlagerungen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten daher besonders achtsam sein und die Spezialität nur in moderaten Mengen genießen. Eine bewusste Portionierung sorgt dafür, dass die Freude am Geschmack erhalten bleibt, ohne die Gesundheit zu belasten.
In der Küche
Auch kulinarisch lässt sich Lakritz vielseitig einsetzen. Vor allem in skandinavischen Rezepten verleiht die Süßholznote herzhaften Gerichten wie Fleisch oder Fisch eine spannende Tiefe. In Desserts und Backwaren setzt das Aroma feine Kontrapunkte zu Schokolade, Zitrus oder Beeren. Beispiele:
- Eis mit Süßholznote: Pulver oder Sirup unter die Eismasse heben; als Topping eignen sich fein gehackte Stückchen der Nascherei.
- Würzige Sauce zum Rind oder Wild: Einreduzierte Rotwein-Fond-Basis mit einer kleinen Menge Süßholzpulver, Wacholder und Lorbeer – ergibt eine sämige, süß-würzige Nuance.
- Pralinen mit Süßholz-Ganache: Sahne und Butter mit einem Hauch Süßholzpulver zur Ganache verarbeiten, in Schokolade tauchen – eine raffinierte Verbindung aus Bitterkeit und Süße.
Solche Anwendungen zeigen, wie gut die schwarze Süßigkeit sowohl mit herzhaften als auch mit süßen Komponenten harmoniert und wie sie Klassikern eine moderne Note geben kann.